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Strategische Grundwasserressourcen im Hinblick auf den Klimawandel
Dieses Projekt, das von CREALP mit ALTIS und dem Forschungsfonds für Wasser (FOWA) durchgeführt wird, hat das Ziel, Werkzeuge für ein strategisches Management der Grundwasserressourcen zu entwickeln, um die gegenwärtige und zukünftige Sicherheit der Trinkwasserversorgung, sowohl quantitativ als auch qualitativ, zu gewährleisten.
Einige Gemeinden in den Alpen sind für ihre Trinkwasserversorgung fast ausschließlich auf Grundwasser angewiesen, da es zahlreiche Quellen gibt, die an den Berghängen gefasst sind. Mit dem Klimawandel wird die Grundwasserneubildung in den Alpen im Winter zunehmen, aber im Frühjahr und Sommer abnehmen, was wahrscheinlich zu einer Verringerung der gespeicherten Wassermenge führen wird. Die Niedrigwasserperioden werden sich vom Winter in den Sommer verlagern, was zu häufigeren Sommertrockenheiten führen wird. Die Reaktion der Quellen auf diese Veränderungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Reaktionsfähigkeit der Grundwasserleiter, von denen sie abhängen. Diese vorübergehenden Krisensituationen können zu Wasserkonflikten führen.
Um diesen Situationen vorzugreifen und sich bestmöglich anzupassen, ist es heute notwendig, eine strategische Diagnose der verfügbaren Grundwasserressourcen zu erstellen. Diese Diagnose soll es ermöglichen, nachhaltige Ressourcen zu identifizieren und solche, die kurz-, mittel- oder langfristig gefährdet sind oder gefährdet werden könnten.
Um dies zu erreichen, wurde die Studie in zwei komplementäre Achsen in einem Pilotstudiengebiet, dem Val de Bagnes, aufgeteilt:
- Ein qualitativer Ansatz, der die Analyse von seltenen Metallen in Quellen beinhaltet, um Aquifertypen zu identifizieren, die Wasserressourcen enthalten, deren Trinkbarkeit sowohl räumlich als auch zeitlich problematisch sein könnte.
- Ein quantitativer Ansatz, bei dem die quantitativen Daten der verfügbaren Quellen analysiert werden, um 1) ihre Trägheit gegenüber Dürreperioden zu identifizieren und 2) die Veränderungen der Abflussmengen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu schätzen.
Diese Studie sollte eine Methodik entwickeln, die auf andere Gemeinden übertragbar ist und es ihnen ermöglicht, mit spezifischen In-situ-Messungen die Grundwasserressourcen zu identifizieren, die angesichts des Klimawandels von strategischer Bedeutung sind.
Informationen
Projektleiter: Dr. Marie Arnoux
Dauer des Projekts: 2021 – 2022
Projektträger: Altis und SVGW
Weiterführende Informationen
Arnoux, M., Brunner, P., Schaefli, B., Mott, R., Cochand, F., & Hunkeler, D. (2021). Low-flow behavior of alpine catchments with varying quaternary cover under current and future climatic conditions. Journal of Hydrology, 592, 125591.
Arnoux, M., Halloran, L. J. S., Berdat, E., & Hunkeler, D. (2020). Characterizing seasonal growater storage in alpine catchments using time-lapse gravimetry, water stable isotopes and water balance methods. Hydrological Processes, 34(22), 4319-4333.
Cochand, M., Christe, P., Ornstein, P., & Hunkeler, D. (2019). Groundwater Storage in High Alpine Catchments and Its Contribution to Streamflow. Water Resources Research, 55(4), 2613-2630.
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HydroCH2018 2020. Auswirkungen des Klimawandels auf Schweizer Gewässer
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