Überwachung des Grundwassers

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Überwachung des Grundwassers in der Rhoneebene und der Grundwasserleiter in den Bergen

In der Schweiz decken Grundwasser und Quellen mehr als 80% des Wasserbedarfs. Mit einer jährlichen Produktion von über 1 Million m3 ist es die wichtigste Ressource für Trink- und Brauchwasser. Die langfristige Beobachtung der Qualität des Grundwassers und des Grundwasserspiegels ist daher von besonderer Bedeutung. Dies gilt umso mehr für das Wallis, wo die Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung der Wasserreserven der Gletscher und der Niederschläge aufgrund der besonderen Art der Speisung der überwiegend glazialen oder nivo-glazialen Grundwasserleiter eine wichtige Herausforderung im Rahmen einer Politik der nachhaltigen Entwicklung und des Schutzes der Trinkwasserressourcen darstellt. Derzeit sind mehr als 3.000 Quellen und Brunnen im Wallis inventarisiert. Die Wasserstellen, die für die Trinkwasserversorgung bestimmt sind, werden regelmäßig qualitativ und quantitativ überwacht.

DER GRUNDWASSERSPIEGEL IN DER RHONE-EBENE

Das CREALP überwacht seit 1994 den alluvialen Grundwasserspiegel der Rhoneebene auf dem Gebiet des Kantons Wallis. Diese Überwachung wird derzeit durch etwa 230 Beobachtungsstandorte mit automatischen Messstationen gewährleistet. Diese Beobachtungsstandorte wurden zum Teil bereits 1976 vom Kanton Wallis ausgestattet und nach und nach mit immer moderneren Messstationen versehen, von denen einige neben Wasserstand und Temperatur auch die elektrische Leitfähigkeit des Wassers messen und die Daten fernübertragen können.

Die Beobachtungsstandorte sind in zwei Netze aufgeteilt: das kantonale Überwachungsnetz für die Rhoneebene, das derzeit aus etwa 130 Messstationen zwischen Oberwald und dem Genfer See besteht, und das Überwachungsnetz für das Projekt der dritten Rhonekorrektion, das aus etwa 100 Stationen besteht, die ausdrücklich den Bedürfnissen des Projekts gewidmet sind. CREALP kontrolliert und wartet diese beiden Netze, sammelt, verarbeitet und validiert die Daten und veröffentlicht sie über das Hydro-Webportal.

Piezometrische Station Brigerbad, die an das kantonale Überwachungsnetz angeschlossen ist, Gemeinde Brig-Glis, Wallis, Schweiz. Foto: © crealp 2013

GRUNDWASSERLEITER IN DEN BERGEN

Im Rahmen eines integrierten Wasserressourcenmanagements hat der Kanton Wallis unter der Leitung der Dienststelle für Umwelt (SEN) vor einigen Jahren beschlossen, die Beobachtung des Grundwassers auf die Aquifere in den Bergen auszudehnen. Das kantonale Netz «Quellen» umfasst derzeit 5 Quellen, die für verschiedene hydrogeologische Umgebungen (Karst- und Kluftgrundwasserleiter) repräsentativ sind: La Lé (Cne de Grône), Le Brocard (Cne de Martigny), La Vouette (Cne de Dorénaz), Pierrier de Visse (Cne de Savièse) und Brunnstube (Cne de Baltschieder). Diese Quellen werden seit 2010 kontinuierlich überwacht. Die gesammelten Beobachtungen (Durchfluss, Temperatur, elektrische Leitfähigkeit) sollen es ermöglichen, die hydrogeologische Umgebung und die Bedingungen des Vorkommens zu charakterisieren (hydrologisches Regime, Art des Reservoirs, Bedingungen der Aquiferauffüllung, Versorgungsfaktoren, Volumen der Reserven usw.).

Die langfristige Überwachung dieser Grundwasserleiter soll es insbesondere durch die Definition und Berechnung von Indikatoren (z.B. Trockenheitsresistenz) ermöglichen, die Auswirkungen kurz-, mittel- und langfristiger klimatischer Belastungen auf die Erneuerung der Grundwasserressourcen zu bewerten und zu antizipieren (z.B. Verringerung der Gletscherkomponente in der Schüttung bestimmter Quellen, Erhöhung der mittleren Schneehöhe, allmähliche Veränderung des Niederschlagsregimes, usw.). Im Auftrag des Kantons ist das CREALP für die Verwaltung des Quellennetzes zuständig. Dies umfasst die regelmäßige Kontrolle und Wartung der Messstationen sowie die Archivierung der Beobachtungsdaten in der kantonalen hydrogeologischen Datenbank REGIS. Im Rahmen seines Mandats leistet das CREALP auch wissenschaftliche und technische Unterstützung für das Bundesamt für Umwelt (BAFU) bei der Verwaltung der Quellen-Wallis-Stationen, die in das nationale Grundwasserbeobachtungsnetz NAQUA-QUANT integriert sind.

Informationen

Projektleiter:

PASCAL ORNSTEIN

PASCAL ORNSTEIN
Responsable de filière Expert en hydrogéo-informatique



Dauer des Projekts: 1994 – laufend
Projektträger: Service de l’environnement(SEN) des Kantons Wallis